Sumario: | Diese Open-Access-Publikation beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Tourismus und Klimawandel für die Tourismusdestination Österreich und basiert auf einer umfassenden Erhebung, Zusammenfassung und Bewertung des aktuellen Standes der Forschung zu diesem Thema. Für diesen Bericht haben 40 Wissenschaftler*innen führender Forschungseinrichtungen, unterstützt durch ein internationales Team an Begutachter*innen, mehr als zwei Jahre intensiv zusammengearbeitet. Die dargestellten Forschungsarbeiten zum Einfluss des Klimawandels auf den Tourismus gehen davon aus, dass sich die in den nächsten Jahrzehnten zu erwartenden Veränderungen des Klimas sehr stark auf die österreichische Tourismusbranche auswirken werden. Allerdings fällt dem Sektor auch eine nicht unerhebliche Rolle als Mitverursacher des Klimawandels zu. Aktuellen Untersuchungen zufolge verursacht der Tourismus rund 8% aller globalen CO2-Emissionen. Vor diesem Hintergrund werden für die verschiedenen Teilaspekte des touristischen Angebots geeignete Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen vorgestellt und diskutiert. Der Bericht verdeutlicht insbesondere die spezifische Betroffenheit der touristischen Outdoor-Aktivitäten vom Wintersport bis zum Golftourismus, beschreibt die neuen Herausforderungen für den Städtetourismus und die Organisation von Events und beleuchtet ausführlich, wie Anpassungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich der Mobilität, der Beherbergung, touristischer Indoor-Angebote, sowie der Gastronomie und Kulinarik, ausgestaltet und umgesetzt werden können. Dabei werden die Verantwortung und die Möglichkeiten des Reisenden ebenso dargestellt, wie die Handlungsoptionen von Betrieben, Destinationen und der rahmensetzenden nationalen Politik. Das Buch macht deutlich, dass, um die Pariser Klimaziele erreichen zu können, ein veränderter Lebensstil und rasche Umsetzungsschritte notwendig sind. Wie dieser "Paris-Lifestyle" erreicht werden könnte und welche Herausforderungen auf diesem Weg bewältigt werden müssen, verdeutlichen die zusammenfassenden Schlusskapitel. Die vorliegende differenzierte Aufbereitung des Themas für alle Reisenden, die Tourismusbranche und die Politik war nur durch eine gezielte Förderung aus Mitteln des Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms "Austrian Climate Research Programme - ACRP" möglich. Univ.Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider (Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung) ist seit 2003 an der BOKU Wien tätig und beschäftigt sich mit ländlichem und naturnahem Tourismus und entsprechenden Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Tourismusplanung, die neben der Produktentwicklung auch die natürlichen Grundlagen sowie die Anwendung von Prüfinstrumenten miteinschließt. Univ.Prof. Mag. Dr. Dagmar Lund-Durlacher (Modul University Vienna, Department for Tourism and Service Management) ist seit 2007 an der privaten Modul University Vienna tätig. Sie befasst sich mit Umweltmanagementsystemen und Öko-Zertifizierungen für die Tourismusbranche, Klimawandel und nachhaltigem Verkehr, grünem Verbraucherverhalten sowie der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Für den Bericht legt sie ihren Schwerpunkt auf die Wechselwirkungen zwischen Mobilität, Beherbergungsbetrieben, Gastronomie und Klimawandel. Mag. Dr. Marc Olefs (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Abteilung Klimaforschung) ist seit 2018 Leiter der Abteilung Klimaforschung an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien. Sein Forschungsschwerpunkt umfasst: Gebirgsklimatologie, Klimawandel und globale Erderwärmung, Monitoring und Modellierung der Sonnen- und Wärmestrahlung sowie der saisonalen Schneedecke. Mag. Dr. Franz Prettenthaler, M.Litt (JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, LIFE - Institut für Klima, Energie und Gesellschaft) ist seit 2016 Direktor des Instituts für Klima, Energie und Gesellschaft - LIFE der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft in Graz, Wien und Klagenfurt. Er ist erfahrener Analyst für wetter- und klimabedingte wirtschaftliche Risiken. Er leitete zahlreiche Großprojekte zur Bewertung der wirtschaftlichen Verwundbarkeit, unter anderem im Tourismussektor.
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