Sumario: | Bücher unter Verdacht - so lautete der Titel einer Ausstellung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, bei der Beispiele von NS-Raub- und Beutebüchern aus ihren Beständen präsentiert wurden. Der Ausstellungskatalog dokumentiert nicht nur alle gezeigten Objekte, sondern gibt in kurzen Einführungen auch Informationen zum historischen Hintergrund. Wohl fast alle wissenschaftlichen Bibliotheken haben während des Dritten Reiches Bücher in ihre Bestände aufgenommen, die aus beschlagnahmten Bibliotheken von Arbeitervereinen und anderen Organisationen stammten, die bei Razzien in Buchhandlungen und Verlagen von den Nationalsozialisten entwendet und an Bibliotheken weitergegeben wurden, die Privatpersonen unter Zwang abgeben mussten oder die während des Krieges in den besetzten Gebieten geraubt wurden. Viele weitere Beispiele ließen sich nennen. Der vorliegende Ausstellungskatalog gibt einen Einblick in die zeitgenössische Praxis einer Universitätsbibliothek beim Umgang mit NS-Raub- und Beutebüchern, wie sie heute genannt werden.
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