Sumario: | Die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine haben Schwachstellen in Deutschlands Wirtschaftsmodell aufgezeigt: zu wenig diversifizierte Energieversorgung, zu starke Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, zu langsame Digitalisierung und störanfällige Lieferketten. Die digitalen Technologien können im Verarbeitenden Gewerbe, in dem Deutschland seit Jahrzehnten eine führende Stellung einnimmt, zu erheblichen disruptiven Veränderungen führen und die künftige Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Darüber hinaus verlangt die ökologische Transformation der Industrie große Anpassungsmaßnahmen ab. Deutschland kann auf eines der fortschrittlichsten Innovationssysteme der Welt zurückgreifen, um diese Herausforderungen zu bewältigen, im Bereich der WTI-Politik ist jedoch ein agilerer Ansatz mit mehr Experimentierfreude erforderlich. Der OECD-Bericht zur Innovationspolitik: Deutschland 2022 beschreibt, wie ein solcher Ansatz entwickelt werden kann und worauf sich die WTI-Politik konzentrierten sollte: die Schaffung von Märkten für künftige Innovationen, umfangreichere und risikotolerantere Finanzierung für Innovationen, interdisziplinärer Wissensaustausch sowie bessere Dateninfrastruktur und -kapazitäten. Da die mit den Transformationen verbundenen Herausforderungen auch andere Länder betreffen, dürften die in diesem Bericht dargelegten Erkenntnisse nicht nur für politische Entscheidungsträger*innen, beteiligte Akteure und Politikberater*innen in Deutschland, sondern auch für andere OECD-Länder von großem Interesse sein.
|