Sumario: | n dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Formismus anhand der Lyrik Tytus Czyżewskis als eigenständigen poetischen Ansatz zu beschreiben. Den Ausgangspunkt bilden dabei die ästhetischen Schriften zur bildenden Kunst von Chwistek und Witkacy. Anhand in ihnen entwickelter zentraler Ideen kann das Formistische besser erkennbar gemacht werden und als Grundlage für die Interpretation von Czyżewskis Gedichten dienen. Somit geht es bei deren Analyse um Probleme einer formorientierten Kunst, um das Verhältnis zwischen Form und Inhalt im literarischen Kunstwerk sowie um die Beziehung zwischen Kunst und außerkünstlerischer Wirklichkeit, womit die Absicht der Formisten verbunden ist, Kunst bzw. Literatur von ihrer mimetischen Funktion zu lösen und die individuelle Verarbeitung der äußeren Welt durch den Künstler hervorzuheben. Ein so verstandener poetischer Formismus steht für einen durchaus originären literarischen Ansatz, der neben Expressionismus und Futurismus als charakteristisch für die frühe polnische Avantgarde gelten kann. Ein Vergleich des Formismus mit parallelen Strömungen der ungarischen bzw. tschechischen Avantgarde bildet den Abschluß dieser Arbeit.
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