Sumario: | Sophia und Jan sind jung und einigermaßen glücklich: Sie klettert steil die Karriereleiter bei Daimler hoch, er versucht sich als Journalist bei der Lokalzeitung. Dann bekommen sie ein Baby. Sie bleibt zu Hause und hütet das Kind, er kämpft um eine Festanstellung in der Redaktion. Während Jan sich zunehmend exzessiv beim Joggen abreagiert und das Baby einfach nicht aufhört zu schreien, gerät Sophia in einen immer größeren Taumel aus Frustration und Hilflosigkeit. Bis sie schließlich ein Ventil für ihren Frust findet: das Internet! Hier entlädt die ach so korrekte Vorzeigefrau alle Wut und beleidigt im stillen Kämmerchen schamlos drauflos. Was sie nicht ahnt: Auch Jan hütet ein großes Geheimnis und fürchtet um seine Karriere. Sein größter journalistischer Erfolg basiert auf einer Lüge, die nun im Netz aufgedeckt zu werden droht. Beide verlieren unter dem Druck, sich zugleich in Job und Familie beweisen zu müssen, ihren moralischen Kompass. Ihre Lügen haben jedoch mehr miteinander zu tun, als sie denken. Das Buch ist Beziehungskiste mit digitalem Monster und ein Roman mit Lokalkolorit. Man isst Maultaschen und Kässpätzle, fährt durch Stuttgarts Westen und blickt mit den Protagonisten auf den Fernsehturm. Zu weiten Teilen des Romans nimmt Rudkoffsky die Perspektive der Frau ein, was gelingt und den Eindruck vermittelt, als hätte er manch junger Mutter in seiner Umgebung gut zugehört. Der Roman lebt von seinen Übertreibungen und immer schwingt ein Fünkchen Wahrheit mit (spiegel.de)
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