Ein Bild und sein Doppelgänger Zur Medialität der Narziss-Darstellung von Caravaggio

Der berühmte Narziss des Caravaggio hält seit seiner Entdeckung die Kunstwelt in Atem und viele Fragen offen: Worin liegt seine paradigmatische Stellung als »Inbegriff des Narziss« begründet? Warum wird in ihm überhaupt Narziss erkannt, obwohl viele narrative Stränge des Mythos fehlen? Und wie kommt...

Descripción completa

Detalles Bibliográficos
Autor principal: Hodde, Johanna (-)
Formato: Tesis
Idioma:Alemán
Publicado: Bielefeld : transcript 2022.
Edición:1st ed
Colección:Image
Materias:
Ver en Biblioteca Universitat Ramon Llull:https://discovery.url.edu/permalink/34CSUC_URL/1im36ta/alma991009800227206719
Tabla de Contenidos:
  • Cover
  • Inhalt
  • Einführung
  • Forschungsinteresse
  • Fokus der Untersuchung
  • Aufbau der Studie
  • I. Gegenstandsbestimmung und Fragestellung
  • 1. Phänomene der Bildrezeption
  • 1.1 (K)ein Caravaggio? Eine kurze Geschichte der Werkzuschreibung
  • 1.2 Ein Bild und tausend Fragen
  • 1.3 Hinschauen und Wegblenden: Ein Bild zwischen Ideal und Wirklichkeit
  • 2. »Inbegriffe« des Narziss: Bild (Caravaggio) und Text (Ovid)
  • 2.1 Die paradigmatische Stellung des Textes (Ovid)
  • 2.1.1 Der Narziss-Mythos in der Auslegung nach Ovid
  • 2.1.2 Eine kleine Rezeptionsgeschichte des Narziss‑Mythos
  • 2.2 Die paradigmatische Stellung des Bildes als »Inbegriff« des Narziss
  • 2.2.1 Varianz der Bildrezeption im Spiegel der Deutungsbreite des Mythos
  • 2.2.2 Fragen der Medialität in der Auslegung des Mythos (Bild und Text)
  • 3. Untersuchungsperspektiven auf den Gegenstand
  • 3.1 Der Künstler
  • 3.1.1 Erklärungsansätze des Kunstwerks über Biographie und Intention des Künstlers
  • 3.1.2 Die »Caravaggiovita«
  • 3.1.3 Ein »caravaggesker« Narziss
  • 3.2 Der Zeitkontext
  • 3.2.1 Der (stil- und kultur‑)geschichtliche Ansatz zur Erklärung eines Kunstwerks
  • 3.2.2 Caravaggio, ein Künstler des Barock
  • 3.2.3 Ein »barocker« Narziss
  • 3.2.4 Ein »moderner« Narziss?
  • 3.2.5 Der »zeitlose« Narziss. Konstruktionszüge eines Bildes
  • 3.3 Die literarische Quelle
  • 3.3.1 Der ikonographisch‐ikonologische Erklärungsansatz
  • 3.3.2 Das Narziss-Bild in der Auslegung des Narziss-Mythos nach Ovid
  • 4. Fragestellung und Vorstellung des Untersuchungsrahmens
  • 4.1 Bildwirkungsanalyse (Teil III) und Bildreflexionen (Teil IV) im Verhältnis zueinander
  • 4.1.1 Das ›Sujet‹ der Narziss-Darstellung
  • 4.1.2 Das ›Subjekt‹ der Untersuchung
  • 4.2 Bildwirkungsanalyse
  • 4.2.1 Fragestellung
  • 4.2.2 Bildwirkung als Verlaufsgestalt.
  • 4.2.3 Bildwirkung als Bewegung zwischen Bild und Betrachter
  • 4.3 Gegenstandsbestimmung und Untersuchungsparadigmen
  • 4.3.1 Das apersonale Paradigma: Eine überindividuelle Erlebensexploration
  • 4.3.2 Das Einzelfallparadigma
  • 4.3.3 Erkenntnisoffene Erlebensexploration
  • II. Theorie und Methode
  • 1. Grundlagen der Morphologischen Psychologie
  • 1.1 Methodische Paradigmen der Morphologie
  • 1.1.1 Anschauung und Mitbewegung (Goethe)
  • 1.1.2 Konstruktion und Drehbarkeit (Nietzsche)
  • 1.2 Theoretische Fundamente und Leitsätze der Morphologischen Psychologie
  • 1.2.1 Das Primat der Ganzheit (Ehrenfels): Morphologie als Ganzheitspsychologie
  • 1.2.2 Die Evidenz seelischen Geschehens (Dilthey): Morphologie als beschreibende Psychologie
  • 1.3 Morphologische Gegenstandsbildung
  • 1.3.1 Psychoanalytische Einflüsse auf die morphologische Gegenstandsbildung
  • 1.3.2 Der Subjektbegriff in der Morphologie
  • 1.3.3 Morphologie als Gestaltpsychologie
  • 1.3.4 Die Untersuchungseinheiten der Morphologischen Psychologie
  • 2. Morphologische Kunstpsychologie
  • 2.1 Die psychästhetischen Gesetze des Seelischen
  • 2.2 Kunst als Königsweg zum Seelischen
  • 2.3 Kunstanaloge Methode
  • 3. Das methodische Vorgehen
  • 3.1 Methodische Richtlinien für Erhebung und Auswertung
  • 3.1.1 Das Tiefeninterview als Explorationsverfahren
  • 3.1.2 Besonderheiten morphologischer Beschreibung
  • 3.2 Beschreibung in vier Versionen
  • 3.2.1 Erste Version: Grundqualitäten (Eigenlogik/Inkarnation)
  • 3.2.2 Zweite Version: Figuration (Störungsform)
  • 3.2.3 Dritte Version: Konstruktion (Konstruktionserfahrung)
  • 3.2.4 Vierte Version: Typisierung (Realitätsbewegung)
  • 3.3 Gegenstandsspezifischer Untersuchungsaufbau
  • 3.3.1 Versionengang und Auslegung der Bildwirkungsanalyse mit dem Narziss‑Mythos
  • 3.3.2 Probandenauswahl und Interviewdurchführung
  • III. Bildwirkungsanalyse.
  • 1. Grundqualität: Bannung
  • 1.1 Gebannt
  • 1.2 Verbannt
  • 2. Transfiguration einer Spiegelerfahrung
  • 2.1 Hauptfiguration: Zwischen Sinnsuche und Sinnerfüllung
  • 2.1.1 Bestätigen
  • 2.1.2 Vergleichen/Überprüfen
  • 2.1.3 Verschieben/Ergänzen
  • 2.1.4 Entdecken/Erweitern
  • 2.1.5 Verschmelzen/Überschreiten
  • 2.2 Nebenfiguration: Zwischen schmerzlicher Selbsterkenntnis und Selbstverlust
  • 2.2.1 Sich Entziehen/Verweigern
  • 2.2.2 Verrücken/Verzerren
  • 2.2.3 Vereinseitigen/Abspalten
  • 2.2.4 Nicht-Durchdringen/Fixieren
  • 3. Konstruktion
  • 3.1 Rekonstruktion einer Spiegelerfahrung (vom Betrachter zum Selbstbetrachter)
  • 3.1.1 Hauptfiguration: Vom Identifizieren zum Verschmelzen
  • 3.1.2 Nebenfiguration: Vom belebenden Verrücken zum Abspalten
  • 3.1.3 Die Erfahrung von Einheit und Teilung im Bilderleben
  • 3.1.4 Verschmelzen und Erstarren als Extrempole der Selbst‑Schau
  • 3.2 Vergleich von Bild und Text
  • 3.2.1 Entwicklungsgang der Erzählung (Ovid) anhand der Komplexe: Einheit und Teilung, Wahrheit und Täuschung
  • 3.2.2 Die Grundqualität der Bildwirkung (Bannung) im Vergleich mit den übergreifenden Erlebensqualitäten der Erzählung
  • 3.2.3 Haupt‐und Nebenfiguration im Vergleich mit der Komplexentwicklung
  • 3.3 Konstruktionsproblem einer Selbstschau: Die Unhaltbarkeit eines Bildes
  • 4. Typisierende Beschreibung
  • 4.1 Symbolisieren (Als-Ob-Konstruktionen)
  • 4.2 Ironisieren
  • 4.3 Intellektualisieren (Metaperspektiven)
  • 4.4 Korrigieren
  • 4.5 Miteinbeziehen
  • 4.6 Verlagern (Konstruktion des inneren Bildes)
  • 4.7 Fabulieren (Einbetten in eine Geschichte)
  • 4.8 (Impulsartiges) Handeln und Sich-Lösen
  • IV. Bildreflexionen
  • 1. Bin ich's? Zum Verhältnis von Bild und Betrachter
  • 1.1 Vereindeutigungen und Vermittlungen des Verhältnisses von Bild und Betrachter
  • 1.1.1 Bild = Betrachter (Eins-Sein)
  • 1.1.2 Bild ≠ Betrachter (Uneins-Sein).
  • 1.1.3 Zwischen Bild und Betrachter
  • 1.1.4 Das Ineinanderwirken von Anblick (Bild) und Vorstellung (Betrachter)
  • 1.2 Konstruktionserfahrung der wechselseitigen Abhängigkeit von Bild und Betrachter
  • 1.2.1 Die Betrachterabhängigkeit des Bildes und das Spiegelstadium nach Alberti
  • 1.2.2 Die Bildabhängigkeit des Betrachters und das Spiegelstadium nach Lacan
  • 1.3 Ein Spiegel-Bild und sein Schatten
  • 2. Die (Spiegel‑)Dimensionen des Anderen. »Je est un autre«
  • 2.1 Rimbaud: Die Entgrenzung (Verflüssigung) des ›Ich‹ oder der unbekannte Andere
  • 2.2 Hegel: Die dialektische Bestimmung des Selbstbewusstseins durch sein Anderssein
  • 2.3 Sartre: Ich-Entdeckung und Dezentrierung im Erblickt-Werden durch den Anderen
  • 2.4 Lacan: Blick als Begehren und Erfasst-Werden durch den Anderen
  • 2.5 Salber: Der Blick in seiner Ergänzungsfunktion und seinem Bildversprechen
  • 3. »Was ist ein Bild?« Ein Bild im Spiegel
  • 3.1 Bildcharakteristika im Spiegel des Narziss‑Bildes
  • 3.1.1 Die Verkörperung des Dargestellten
  • 3.1.2 Ikonische Differenz und Bildparadoxon: Die Unhaltbarkeit eines Bildes in ein Bild gebannt
  • 3.1.3 Aushandlung von Figur und Grund: Der schwarze Seins-Grund und die Künstlichkeit der Figur
  • 3.1.4 Negativität und immanenter Ikonoklasmus
  • 3.2 Die Selbstbehauptung der Malerei gegenüber dem (optischen) Spiegel
  • 3.2.1 Falsche Spiegelungen
  • 3.2.2 Malerei und optischer Spiegel in Konkurrenz
  • 3.2.3 Das Vorenthalten des Spiegelbildes (Narziss‑Darstellungen im Vergleich)
  • 3.3 Das Bild als Selbstbild (Seins-Ontologie des Bildes)
  • 4. Das Bild als Medium der Erkenntnis. Erfahren und Erkennen im Übergang
  • 4.1 Erkenntniswege: Zwischen Augen und Hand
  • 4.1.1 Die Kluft zwischen Sehen (Erkennen) und Berühren (Erfahren)
  • 4.1.2 Die Mittelstellung des Bildes zwischen Erfahren (›Berühren‹) und Erkennen (›Sehen‹).
  • 4.2 Das erkenntniskritische Potential des Narziss‑Bildes
  • 4.2.1 Zum Verhältnis von Wahrheit und Täuschung, Spiegel und Schatten
  • 4.2.2 Die bildinterne Kritik am reflexiven Bewusstsein
  • 4.2.3 Skepsis gegenüber dem Bildmedium in philosophischer Tradition
  • 4.2.4 »Wesens-Schau« und Konstruktion von Wirklichkeit
  • 4.2.5 Perspektivität und »Störungsform«
  • 4.3 Das Bild als Erkenntnismedium im Vergleich zur Sprache
  • 4.3.1 Die Autonomie des Bildmediums gegenüber der literarischen Vorlage
  • 4.3.2 Argumente gegen das Bild als Erkenntnismedium aus der Perspektive der Sprache
  • 4.3.3 ›Abstraktion (und Einfühlung)‹ als Erkenntnisvoraussetzung im Bild und Sprachmedium
  • 4.3.4 Die Potentialität des Bildes in Abgrenzung zu Sprache
  • 4.3.5 Reflexion einer Bilduntersuchung
  • Schlusswort
  • Literaturverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Danksagung.