Sumario: | Uncertainty is a fundamental part of the human condition. Experiences thwart expectations, and the world is in constant need of interpretation, evaluation and disambiguation. When writing about the past, historians can approach this uncertainty in different ways and either eliminate it from their history or enact it. This book examines the dynamics between historiography and uncertainty in the works of Livy and Velleius Paterculus. Combining close readings and theoretical reflection, it develops a distinct concept of temporal and hermeneutic uncertainty and builds on this concept to shed new light on the narrative composition of their histories. It has been argued that narrative is an essential part of human life and civilization. While engaging with recent approaches to the theory of narrative, Uncertainty in Livy and Velleius explores historiographical narrative as a mode of grappling with uncertainty. Unsicherheit ist Teil der conditio humana. Erfahrungen durchkreuzen Erwartungen, und die Lebenswelt verlangt nach Interpretation, Einordnung und der Auflösung von Mehrdeutigkeiten. Historiker können diese Unsicherheit in ihren Geschichtsbildern entweder abbilden oder eliminieren. Dieses Buch untersucht das Verhältnis zwischen Geschichtsschreibung und Unsicherheit in den Werken der römischen Historiker Livius und Velleius Paterculus. Methodisch kombiniert es literaturwissenschaftliche Analysen und theoretische Reflexion, um ein klar umrissenes Konzept von Unsicherheit zu entwickeln, das zwischen einer zeitlichen und einer hermeneutischen Dimension unterscheidet. Mit Hilfe dieses Konzepts können bisher vernachlässigte Aspekte der narrativen Form der beiden Geschichtswerke in den Blick genommen werden. Das Erzählen gilt als essentieller Teil menschlichen Zusammenlebens. In Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten zur Erzähltheorie versteht Uncertainty in Livy and Velleius historiographisches Erzählen als eine Auseinandersetzung mit Unsicherheit.
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